Corona in Indien und Nepal

27. Mai 2020

Covid-19 betrifft natürlich auch unsere Projektländer Indien und Nepal, allerdings auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Während Indien mit 1,3 Milliarden das Problem der sehr großen Bevölkerungszahl hat, sind in Nepal Kathmandu und andere Städte im Fokus und man muss Sorge tragen, dass sich das Virus in die Bergregionen ausbreitet. Wie ist der Stand?

Indien

Für uns kam Covid-19 zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Ab April war der Beginn des Schulbetriebs und der beruflichen Ausbildung fest eingeplant und die letzten Vorbereitungen für die Kindernothilfe. Das muss jetzt alles wieder mit den Regierungsbehörden neu in die Wege geleitet werden. Der Lockdown in Indien wurde bis Ende Mai verlängert. Die Lage ist immer noch unklar. Mittlerweile wurden Städte und Distrikte in den Bundesstaaten in Risikogebiete eingeordnet (rot, orange, grün). Varanasi als Sitz unserer Partnerorganisation CIS und Ausbildungsprojekte liegt im roten Bereich, der Distrikt Sonbhadra im grünen Bereich. Dennoch ist unklar wie es nach Ende des lockdown (vermutlich Anfang Juni) weitergehen wird. Unsere Partnerorganisation verteilt Essenspakete an besonders bedürftige Menschen, um sie vor dem Verhungern zu bewahren.

Wir hoffen sehr, dass unsere Programme in den kommenden Wochen und Monaten wieder anlaufen können.

Nepal

In Nepal sind hunderttausende Menschen aus Kathmandu in ihre Bergdörfer geflüchtet. In Nepal gibt es einen Lockdown bis Anfang Juni. Unser Partner Dolpo Tulku Charitable Foundation hat in Kathmandu eine Hilfsaktion aufgesetzt um sehr bedürftige Menschen mit Essenspaketen zu versorgen. Wir unterstützen dieses Projekt finanziell. Alle Schulen in den Bergdörfern sind jetzt auf Anordnung der Regierung geschlossen. Damit findet auch in den Schulen von Saldang und Nyisal derzeit kein Unterricht statt. Die Schulen werden als Quarantäneunterkünfte zum Teil in Zelten auf dem Schulgelände für die Heimkehrenden aus Kathmandu genutzt. 

Viele Menschen leiden sehr unter dem lockdown und sind verzweifelt, da ihre kleinen Einnahmen weggebrochen sind. Die Leute in den Bergdörfern arbeiten auf ihren Feldern. Eine wichtige Einnahmequelle, das Sammeln des Heilpilzes ‚Yartsa Gunbu‘ ist für dieses Jahr abgesagt. Die Yak-Besitzer dürfen derzeit nicht in die unteren Regionen um ihre Tiere zu weiden. Sie müssen sich erst testen lassen. Eine sehr schwierige Situation für alle Bergbewohner.

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